Der kleine Prinz, Cassis und ich
Ich habe dir im letzten Blogbeitrag berichtet, dass es mich erneut zu meinem Kraftort, Cassis, zieht. Heute folgt Teil 2 meiner wahren Begebenheit und was so passiert, wenn man seiner Intuition mutig und blind vertraut.
Ich möchte dir erzählen, wie ich diesen Kraftort gefunden habe und wieso. Ein echter Märchenkrimi…los geht’s:
2018 hatte ich eine sehr starke Eingebung eine Geschichte zu schreiben und las dazu passend im Buch vom Philosoph Spinoza:
“Wer eine wahre Idee hat, weiß, dass er eine wahre Idee hat. Er kann nicht an der Wahrheit der Sache zweifeln.”
…. und ich konnte nicht zweifeln. So folgte ich dem Impuls.
Grob gesagt: Es geht in meiner Geschichte um ein Mädchen aus Südfrankreich… um ein Nahtoderlebnis, eine starke Seelenverwandschaft und das Licht mit einer Menge Farben.
Leider lese ich nicht gerne. Ich liebe Bücher und wäre gerne eine Bücherratte. Aber die schwarzen Buchstaben auf weißem Papier ermüden nach zwei Seiten meine Augen. Vielleicht liegt es an meiner Synästhesie?
Aber ich schreibe sehr gern. Doch das war nicht immer so. Ich musste mich erst wieder trauen zu schreiben. Denn in der Schule war ich nie gut in Deutsch. Ich hatte fast durchgehend eine Vier und stand auch mal auf der Kippe zu einer Fünf. Dafür habe ich mich lange geschämt und es ist verrückt, denn eigentlich habe ich es in der Schule geliebt, Geschichten zu schreiben. Nur als dann die Note kam, war ich so enttäuscht, dass ich das Schreiben früh wieder aufgegeben habe.
So wurde ich Malerin. Denn ich kann in meinen Bildern auch Geschichten erzählen, nur ohne Angst vor Grammatik und Rechtschreibfehlern ;-).
Jedoch erinnere ich mich, als Teenager EIN Buch verschlungen zu haben:
Der kleine Prinz.
Es ist bis heute mein absolutes Lieblingsbuch.
Es passierte dort etwas in meinem Herzen. Ich verstand die philosophischen Hintergründe und was es mit der Fantasie auf sich hatte ganz genau.
Vielleicht erinnerst du dich an die ersten Zeilen im Buch. Antoine de Saint Exupéry wollte als Kind eigentlich Maler werden, doch er beendete seine Karriere früh, weil die Erwachsenen seine Zeichnungen nicht verstanden (z. B. war da kein Hut, sondern eine Schlange die einen Elefanten verschlungen hatte…).
Witzig oder? Er wollte Maler werden und ich Geschichten schreiben. Doch wir fühlten uns beide als Kinder missverstanden.
Ich schiebe meine Geschichte nun schon länger vor mir her. Schreibe still und heimlich daran. Sie muss einfach in Worten geschrieben werden und nicht nur in Bildern. Ich weiß gar nicht warum, aber immer wenn ich daran denke, klopft mein Herz und schreit “Ja, leg doch endlich los”.
Als ich 2018 damit begann, war ich kurz danach auf einer Party. In der Küche unterhielten sich zwei Frauen über ihren Urlaub an der Côte d’Azur. Schnell fragte ich nach, ob sie nicht zufällig ein romantisches Fischerdorf entdeckt haben, denn ich recherchierte noch nach einem passenden Ort, wo meine Protagonistin her kommen soll. Prompt antworteten sie: “Da musst du nach Cassis”.
Im Herbst 2018 fuhr ich tatsächlich nach Cassis und was soll ich sagen…ich habe mich in diesen Ort verliebt. Am stärksten spürte ich damals die Energie an einem Platz in den Calanques (Naturschutzgebiet). Dort habe ich viel gemalt und fühlte mich so verbunden.
Was es mit diesem Platz auf sich hat und wie der Zufall mich dort hin geschickt hat, erfährst du schon bald und ich danke dir, dass du meine Geschichte bis hier hin gelesen hast.
Deine Yvonne